Freitag 29. Jan.

28. Jan.

Olafur Eliasson zeigt uns bei diesen eisigen Temperaturen im Garten vom Pfefferberg einen bezaubernden Eispavillion, wie eine Tropfsteinhöhle aus Eiszapfen.

Ute Mahlers gute Fotografien aus den 80er Jahren, vor allem die Tänzerin auf Zehenspitzen auf dem SBahnsteig hat es mir angetan, in der Galerie moderne Fotografie.

Interessant ist auch die täglich (für 6 Tage) die Medien wechselnde Ausstellung - heute Zeichnung - in der Linienstr127, besonders Ulrich Vogel: Schatten-Zeichnung von bestrahlten Zweigen - eine tolle Variation des alten Mediums!

Und ein Besuch der Forgotten Bar lohnt sich immer. gute Fotografieen: der Wahnsinn in der eigenen Wohnung... und ein starkes Video: Waldspaziergang mit rechtwinklig umspringenden Perspektiven.


22. Jan.

Neues im Hamburger Bhf. Walton Ford iritiert uns mit seinen akriebisch gemalten Riesenformaten die wie Repliken von wissenschaftlichen Reisedokumentationen, exotische Tierdarstellungen des 17.-19.Jhdt. erscheinen. Doch er geht weit darüber hinaus wenn er sie mit Texten, (z.T.) persönlichen Erfahrungsberichten konfrontiert und diese manches Mal sogar in das Bild einschreibt. Dann bekommen wir eine Kritik am Kollonisations- und Eroberungswahn auch in der Wissenschaft, an der doktrinär Verbreitung der europäischen Zivilisation und angstvollen angstgetriebenen Zerstörung allem Fremden, das bis heute in unserer Gesellschaft wirkt (siehe auf Themen wie Migration). Von daher geht die Relevanz dieser Ausstellung weit über die von Udo Kittelmann angesprochene Frage der Hegemonie in der modernen Kunst hinaus. Trotzdem eine provokante und wichtige Frage: "wie hat zeitgenössische Kunst auszusehen"!

©Walton Ford, courtesy P.Kasmin Gallery

Ausserden ist heute der erste Brunnenstr-Galerien-Tag mit vielem Vernissagen. Galerie Con.Form zeigt schöne erotische Textil-u.Material-Objekte von Atty Bax eine tolle zufällige Parallele zur Fashionweek! Birgit Ostermeier die wundervollen Raumillusionen in Lichtboxen von Markus Zimmermann.

Und dann zur tanzfreudigen Premium-Party im Coocies.

Einziger Wermutstropfen für mich - diesmal nicht zu den Michalsky und Kaviar Gauche Shows eingeladen... wo ich doch sooo ein Fan bin...

19. - 24. Jan.

Fashionweek in Berlin
Ich fühle mich zunächst von MBenz behindert durch nichtakkreditierung, bekomme aber doch von einigen Designern direkt Karten für deren Shows.
Ein Trend - absolutes must - sexy muss es sein! Viel "fransiges", gerafftes, transparentes, Spitze, dominierendes Schwarz allerortens, weiche seidige Stoffe, Korsage und Bustier Andeutungen, Petticoats und Hosenanzüge (Hausach), etwas Glitzer und Glamour, Fell(imitate), viele Zitate zwischen 20er Jahre, Jitterbug und 70er Disco. Leider die unsägliche Wiederkehr der Leggins -die allerdings bei Dimitri sogar sexy wirkt. Ostertag setzt lobenswert den sichtbar getragenen Strumpfgürtel unter transpareten Kleidern ein. Wunderbar auch wieder die Entwürfe von Frieda Weyer.
Ein persönlicher Favorit in der Männergarderobe sind die phantasievoll in Form und Farbe und Stil entworfenen Nadelstreifen-Jackets und auch Hemden von Circle of Gentlemen, entdeckt auf der Premium, von dem dort präsentierten Angebot an Herren-Schuhen - die leider (fast) nie in Berlins Geschäften auftauchen - ganz zu schweigen. Überhaupt wird die Premium von Jahr zu Jahr stärker in ihrem Angebot und der Auswahl an Designern.
Den absoluten Tiefpunkt an Geschmacklosigkeit (der letzten Jahrzehnte) brachte der "alte" Wehrmachts-und Nazischneider Boss zustande, wenn seine "Show" im HamburgerBahnhof die dort ausgestellten Güterwaggon-Replik ("wie er auch im zweiten Weltkrieg verwendet wurde...") von Robert Kusmirowski in seine Laufstegkulisse integriert. Der Kreis schliesst sich... Vielleicht ist es auch nur die Fortführung von Geschichte und (deutscher) Tradition, oder sollte es ein Statement zur "Lage der Nation sein", endlich die Neuinterpretation und Klitterung der damaligen Ereignisse, altes Heroentum neu etablieren? Sind Anzüge nicht auch eine Art von Uniform für das Business.

15.Jan.

Heute sind viele Galerien in den Berlin-Paris Austausch involviert. 65 Vernissagen - einfach zuviel.
Wirklich grandiose Arbeiten habe ich nur bei Carlier-Gebauer gesehen, sehr politisch, sehr engagiert, Aeronaut Mik's Video, ein Kammerspiel: in einer grossen Halle gibt es zwei Gruppen, Zivilisten und Militärartig gekleidete, die einander abwechseld kontrollieren dominieren gewalttätig beherrschen rumschubsen unterdrücken terrorisieren, eine Internierungssituation mit Rollentausch der Gruppen, beklemmend realistisch und brutal! Ebenso heftig und emotionsgeladen das Videoportrait einer Frau im Verhör von Maja Bajevic, sie wird geschlagen, gedemütigt, geschubst, die immer gleiche Frage "how do you want to be governed", die auch wir uns stellen sollten.
Zunächst erst flach erscheinend gewinnt die Performative Installation im Wohnzimmerambiente mit schicken hippen Mädels, lümmelnd und Champagner trinkend, sich gegenseitig fotografierend und Allgemeinwissen abfragend gewaltig an Tiefe wenn man an unsere junge Zeitgeistgeneration voller Belanglosigkeit und Enterainmentsucht denkt. Mathieau Mategot bei Johann König.



14. Jan. 2010

Thomas Chapman - starke Arbeiten, unregelmässige, z.T. sternförmige Bildobjekte, Collagen aus verschiedenen Stoffresten Spitzen Werbeplakaten Magazinseiten, mit Übermalungen, Graffity, Gekritzel. Trashobjekte vom Feinsten, auch eine "Disco"-Skulptur - wie im letzten Jahr schon bei Inferonesque in der Heidestr. zu sehen und hören - nun bei PSM Sabine Schmidt in der Strassburger6.

Enttäuschen schwach der Stipendiaten-Jahrgang im Künstlerhaus Bethanien! Einzig die amöbischen und molekularen Objekte und deren Abzeichnungen von Michael Kutschbach, während Guy Zagurski anscheinend von Berlins Polizei im Einsatz beeindruckt war und nun kinetische Klangobjekte baut - Schlagstöcke auf Plexischilde, jeder der mal beim 1.Mai in Kreuzberg war kennt den Klang, leider sicher auch anderswo anzutreffen. Hardcore sein Sinnspruch "Meditation ist totale Verschwendung von Shopping-Time", so weit ist die Verblödung unserer Welt vorangeschritten...



Dienstag 5. 1. + Mi. 6. 1. 2010   ab 20°°

Ihr seid alle herzlich eingeladen zu einer Two-Day-Show in der Forgotten Bar Boppstr 5. Abstrakte Malerei vom Feinsten von Markus Beer, Ter Hell, Hubi W. Jäger. Und wer die kleine feine Kunst-Bar von Tjorg Douglas Beer noch nicht kennt, sollte unbedingt reinschauen - (fast) täglich wechselde Ausstellungen, die komplette (jüngere) Berliner Kunstszene stellt hier aus... Dazu gute Begegnungen Drinks und Musik - eben Kreuzberg...


















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©Eliasson












© Sabine Schmidt