6. 10.

Für den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst 2011 wurden heute abend Cyprien Gaillard, Klara Liden, Kitty Kraus und Andro Wekua nominiert und mit einer Party beim Sponsor BMW gefeiert.
Bei Cyprien Gaillard denkt man sofort an seine Videos von Sozialsiedlungen in Paris, Sprengarbeiten der 70er-Jahre Beton-Architektur, und andere destruktive Exzesse des zeitgenössischen Lebens, an Verfall und Verschwinden. Andro Wekua aus Georgien ist in dieser Runde der Unbekannteste, arbeitet an Fiktion und der Rätselhaftigkeit der Welt. Ich erinnere mich gerne an Klara Lidens leidenschaftliches Aktions-Video, eine der wenigen starken Arbeiten der letzten B.Biennale, in dem sie vehement auf ein Fahrrad eindrosch, oder an ihre grossartigen geweissten Plakatstapel - "gestapelte Zeit" und verborgene Informationen und damit viel gedanklicher Raum für den Betrachter! Strenge, minimalistisch anmutende Formen, oft aus alltäglichen industriellen Materialien prägen die Kunst von Kitty Kraus, die sich genauer betrachtet als sehr poetisch und sinnlich, aber auch als vergänglich und verschwindend erweisen, wenn beispielsweise eine in einen Eisblock eingefrorene Glühlampe diesen zum schmelzen bringt, oder eine Lampe zwischen Spiegeln den ganzen Raum illuminieren und verzaubern. Ein grosser Erfolg für die Galerie Neu welche die zwei Kandidatinnen betreut. Es dürfte sehr schwer werden aus diesen Kandidaten einen einzigen Preisträger zu ermitteln. Das müssen dann die neu erarbeiteten Werke am 8. September im HamburgerBhf. beweisen.


© C.Gaillard + SprüthMagers   -                   © K.Liden + Gal.Neu   -   © K.Kraus + Gal.Neu / Foto (Liden + Kraus): LepkowskiStudios B.

ART FORUM

ABC
Wesentlich interessanter, und ebenfalls auf dem Messegelände, im Mashallhaus, einem lichtdurchflutetem "Nierentisch"-Gebäude angesiedelt, erweist sich die überwiegend dem Medium Video und Film zugewandte Schau "light camera action".



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5. 10.

Heute eröffnen die "grossen" Galerien ihre neuen Ausstellungen.



2. 10.



1. Oktober 2010

Upstairs zeigt Anna Genger, völlig obsessive überbordende Zeichnungen und Malerei, die z.T in 3-D übergehen, sehr floral, surreal, psychedelisch bunt. Das Ganze auch als sehr feine florale Skulptur aus "Fimo/Plastelin". Ziemlich irre und begeisternd das Ganze.

Das Gegenteil in der Akademie d. Künste mit Argentinischer Kunst - ein totales Durcheinander, alle Stile und Epochen, total vollgestopfte Räume, kein Leitfaden... Hauptsache alles drin!?!

W. Tilmans bei Buchholz zeigt das Übliche - keine Überraschung, nix Neues... eine Suppe.

Ähnlich, Odermatt bei Springer-Winkler, der ausser seinen Unfallfotos diesmal (langweilige) Privatfotos der 50er-Jahre zeigt.

Auch schon gesehen aber immer noch spannend Andre Tomkins aus den 60er-Jahren in der Kunsthandlung Werner mit abstrakten Spuren, "Lackshäuten", wie Marmorierungen oder Farbnetze und Gitter. Traumschön.

Die "Trafo" genannte versiffte Riesenhalle des Kraftwerk Köpenickerstr / Tresor / von Dimitri Hegemann öffnet heute erstmals seine Pforten als "Kunsthalle" für eine Ausstellung des Bauministeriums mit Massen von Architektur- und Stadtmodellen.... naja. Toll sind die phantasienvollen Nachbauten von Karsten Konrad und das beängstigend nach Totalitarismus aussehende Sci-Fiction-Modell des Berliner Schlossplatzes im Jahr 2054 von Bolt.


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